Hossein Rahnama hat einen Kunden, der nach seinem Tod weiterleben will – und Rahnama glaubt, dass er ihm dabei helfen kann. Der Kunde, dessen Namen er nicht nennen will, ist CEO eines großen Finanzunternehmens. Rahnama erstellt für ihn einen digitalen Avatar. Ein Avatar, von dem beide hoffen, dass er als virtueller "Berater" dienen könnte. Ein Manager, der zum Beispiel entscheiden möchte, ob er ein Übernahmeangebot annehmen sollte, könnte dann einfach sein Smartphone zücken, ein Chatfenster öffnen und die Frage an den verstorbenen CEO stellen.
Per Smartphone Verstorbene fragen
Der digitale Avatar, der von einer KI-Plattform erstellt wurde, die persönliche Daten und Korrespondenz analysiert, könnte erkennen, dass der CEO eine schlechte Beziehung zu den Führungskräften des übernehmenden Unternehmens hatte. "Ich bin kein Fan der Führung dieses Unternehmens", könnte der Avatar sagen, und der Bildschirm würde rot werden, um Missbilligung anzuzeigen.
Selbstverliebt? Sicherlich. Unheimlich? Vielleicht. Aber Rahnama glaubt, dass wir lernen werden, mit solchen Vorstellungen zu leben. Der Unternehmer und Forscher, der an der Ryerson University in Toronto am Media Lab des MIT arbeitet, entwickelt ein Programm, das er Augmented Eternity nennt. Es ermöglicht, eine digitale Kopie einer Person zu erstellen, die in ihrem Namen mit Menschen interagieren kann – nach dem eigenen Tod.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Digitale Grüße aus dem Jenseits".
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