Nikon Z9: Neue Firmware bringt Hi-Res-Zoom beim Filmen

Bugfixes, mehr Konfigurationsoptionen, Serienbilder mit 60 fps, ein Digitialzoom ohne Auflösungsverlust – Nikon hat sein Flaggschiff kräftig aufgebohrt.

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Von
  • Nico Ernst

Nikon hat die Firmware 3.0 für seine spiegellose Profikamera Z9 veröffentlicht. Das ist schon die zweite Hauptversion in diesem Jahr, die Nummer macht daher auch einen Sprung von 2.11 auf 3.0. Mit dem Update gibt es eine Fülle von Fehlerbereinigungen, aber auch neue Funktionen und mehr Komfort.

c't Fotografie 3/24

Dafür braucht die Kamera nicht noch mehr Knöpfe, die neuen Möglichkeiten lassen sich per Menü ein- oder ausschalten, aber auch auf die F-Tasten legen. Die größte Neuerung ist der Digitalzoom, den Nikon "Hi-Res Zoom" nennt. Bis zum Faktor 2 lässt sich mit den Pfeiltasten während der Aufnahme ins Motiv zoomen, aber maximal bei 4K-Auflösung mit 30 fps. Dabei gibt es dem Hersteller zufolge keinen Auflösungsverlust. Offenbar nutzt die Kamera dabei eine immer kleinere Fläche des Sensors (Cropping), der sonst mit achtfachem Oversampling arbeitet. Ob die Bildqualität nicht doch leidet, werden erst Tests zeigen müssen.

Beim Filmen mit externen Recordern, Timecode-Gebern und mehreren Kameras unterstützt die Z9 jetzt das Protokoll AirGlu BT, das Atomos mit dem Produkt UltraSync Blue eingeführt hat. Dabei können bis zu sechs Kameras den Timecode des Atomos-Systems per Bluetooth erhalten – externe Timecode-Empfänger sind so nicht mehr nötig.

Auch für Fotografen gibt es neue und nützliche Features. Der Autofokus bekommt eine weitere Blendenstufe, statt bisher bei EV -6,5 kann nun bei -7.0 scharfgestellt werden. Und Serienaufnahmen sind nicht mehr nur mit 30 oder 120 Bildern pro Sekunde, sondern auch mit 60 fps möglich – dann aber nur im DX-Format und mit in Stufe "Normal" komprimierten JPEGs. Mit geeigneten Speicherkarten sollen diese Serien laut Nikon rund vier Sekunden dauern können, was auch für sehr schnelle Action-Sequenzen ausreichen dürfte.

Gerade in solchen Situationen, etwas beim Fotografieren von Konzerten oder Sport, kann der neue Fokus-Reset nützlich sein. Ist er aktiviert, stellt die Kamera sich auf den zuletzt manuell gewählten Schärfepunkt wieder ein, auch wenn die Fokusnachführung aktiviert war. Wenn sich das Motiv nicht zu stark bewegt hat, kann das ein erneutes Scharfstellen per Hand ersparen.

Für Filmen und Fotografieren zugleich sinnvolle ist die erweiterte Flimmerreduktion. Sie lässt sich so umschalten, dass die Verschlussgeschwindigkeit im Bereich von 1/30 bis 1/8000 Sekunden feiner reguliert werden kann. In welchen Stufen genau, geht aus Nikons Unterlagen nicht hervor. Liebe zum Detail zeigt das Unternehmen bei einem der vielen Bugfixes: Der seit rund 10 Jahren nicht mehr hergestellte Systemblitz SB-800 arbeitet nun korrekt bei Zeiten von 1/320 bis 1/640 Sekunden, vorher synchronisierte er nicht richtig.

Diese Angabe findet sich im Übrigen nur auf Nikons Liste der Änderungen auf der Webseite, nicht in den ausführlichen Beschreibungen mit Menübildern, die in einem neuen PDF untergebracht ist. Vor dem Herunterladen des Updates empfiehlt sich auch etwas Zeit und einen vollen Akku einzuplanen: Der Vorgang kann bis zu sechs Minuten dauern, beim Update von einer Version kleiner als 2.00 erscheint der Fortschrittsbalken laut Nikon erst nach zwei Minuten. Wie stets bei Firmware-Updates sollte die Kamera dabei nicht abgeschaltet werden, sonst droht der gefürchtete "Brick" – ein Gerät, das nur noch als Ziegel dienen kann, bevor es von der Werkstatt zurückgesetzt wird.

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